Die Reicherskreuzer Heide ist Teil des NSG “Reicherskreuzer Heide und Schwansee”.
Zahlen und Fakten zur Heidelandschaft
Lieberose-Staakow-Reicherskreuz
Auszug aus:
Important Bird Areas (IBA) in Brandenburg und Berlin, Verlag Natur & Text Rangsdorf 2003
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Kurzbeschreibung: Das IBA gehört naturräumlich zum Ostbrandenburgischen Heide- und Seengebiet und erstreckt sich über einen 28 km langen Teil der Lieberoser Endmoräne und des Reicherskreuzer Sanders. In diesem Abschnitt dominieren ausgedehnte Kiefernforste mit vielen eingestreuten Mooren und kleineren Seen (besonders im Westteil), vor allem aber offene Heideflächen im weitesten Sinne. Es handelt sich um einen Komplex von ehemaligen Truppenübungsplätzen und militärischen Liegenschaften, der bis 1992 von russischen Streitkräften beansprucht und intensiv genutzt worden ist. Das meist flachwellige Gebiet wird von lediglich zwei Straßen und einer (inzwischen stillgelegten) Bahnlinie durchschnitten und zeichnet sich daher als ein für brandenburgische Verhältnisse sehr gering besiedeltes und unerschlossenes Areal aus, zumal große Teile des Offenlandes aufgrund von Kontaminationen einem Betretungsverbot unterliegen. In den offenen Gebietsteilen laufen seit dem Abzug des Militärs in überaus dynamischer Form natürliche Sukzessionsprozesse ab; nur im Nordosten (Reicherskreuzer Heide) werden Schafe zur Landschaftspflege eingesetzt. Das Spektrum der wichtigsten Lebensräume reicht gegenwärtig von ärmsten Sandoffen-Landschaften (mit einigen kleineren Dünen) und Sandtrockenrasen über Heiden und Birken- und/ oder Kiefernvorwäldern bis hin zu geschlossenen Beständen der genannten Baumarten. Die flächenmäßige Ausdehnung dieser Biotoptypen ist beeindruckend und umfasst jeweils viele hundert bis über eintausend Hektar. Neben der Bedeutung für die Vogelwelt ist das Reliktvorkommen der Smaragdeidechse (Lacerta viridis} sowie der Bestand der Schlingnatter (Coronella austriaca) bemerkenswert. Weiterhin wurden viele sehr seltene und hoch spezialisierte Arten der Wirbellosenfauna festgestellt.
Vogelbestände: Das IBA gehört zu den wichtigsten Brutgebieten des Ziegenmelkers und des Brachpiepers in Brandenburg und ist für diese Arten insofern auch von bundesweiter Bedeutung. Der Wiedehopf (bis 10 BP) findet hier ebenfalls ein Verbreitungszentrum. Bemerkenswert ist außerdem die relativ hohe Konzentration an Großvogel-Brutpaaren, die sicherlich von der Störungsarmut des Gebietes profitieren. Aus regionaler Sicht sind die Brutvorkommen von Baumfalke (bis 5 BP), Krickente (bis 2 BP), Schellente (bis 5 BP), Kranich (bis 12 BP), Waldwasserläufer (bis 4 Rev.), Schwarzkehlchen (bis 2 Rev.), Steinschmätzer (bis 10 Rev.) und Raubwürger (bis 7 Rev.) erwähnenswert. Außerhalb der Brutzeit ist die Heidelandschaft vergleichsweise vogelarm, doch werden regelmäßig kleinere Ansammlungen des Seeadlers (bis 15) festgestellt, die die offenen Sandflächen als Ruheplatz nutzen.
Gefährdung: Da die meisten wichtigen Flächen bis 1999 als NSG ausgewiesen worden sind, ist dort eine direkte Gefährdung nicht (mehr) erkennbar. Mehrere geplante Bauvorhaben und Erschließungsmaßnahmen, die u.a. den Charakter der Landschaft stark beeinträchtigt hätten (z.B. Großtier-Park, Gewerbegebiet, Windpark) konnten auf diese Weise abgewendet werden. Aktuell wird die Errichtung eines Testgeländes für Düsentriebwerke in Erwägung gezogen, das unmittelbar an der Südgrenze errichtet werden soll. Auch Windkraftplanungen bestehen weiterhin. Die in Teilbereichen praktizierte Form der Forstwirtschaft (massiver Altholzeinschlag) ist nicht mit den Schutzzielen des Gebietes zu vereinbaren. Durch die rasch voran schreitende Wiederbewaldung werden die Bestände einiger wichtiger Brutvogelarten des Offenlandes in absehbarer Zeit drastisch abnehmen. Dies sollte als ein natürlicher Prozess betrachtet werden, denn die „künstliche" Offenhaltung eines Geländes in diesen Dimensionen ist keinesfalls finanzierbar.
Brutvögel:
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Literatur: ABBO (2001), beutler (2000).
Kontaktadresse:
Landesumweltamt Brandenburg, Naturschutzstation Beeskow, Frankfurter Str. 22a, 15848 Beeskow.
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags Natur & Text