Ein landschaftliches Kleinod unter den Gemeinden des Amtes Schenkendöbern ist unumstritten das ca. 300 Einwohner zählende Dörfchen Grano im Tal des Mühlenfließes und der Lutzke. Von Wäldern und Hügeln umgeben liegt es unmittelbar in der Nähe der Einmündung der Lutzke in das Granoer Mühlenfließ. Das Lutzketal mit einer Größe von 3,58 ha wurde bereits 1932 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Grano ist ein altes Dorf und wurde im Jahre 1346 erstmals urkundlich erwähnt. 7 km westlich von Guben entfernt ist der Ort über Schenkendöbern schnell erreicht. Westlich des Dorfes befinden sich die Reste einer mittelalterlichen sagenum- wobenen Wasserburg der „Kaupe" (nachzulesen im Buch von Dr. Schatte - s. Shop) deren Grundmauern 1854 endgültig abgetragen wurden. Viele Jahre vor 1465 bis 1655 hausten die wilden „Herren von Bomsdorf" in Grano als Feudalherren von Grund und Boden, den ihre Untertanen in harter Fronarbeit beackern mussten. Die „Bomsdorfe" trieben mit ihren Leuten Schindluder und waren wahre Raubritter und Straßenplacker. Das später aus den feudalen Besitztümern entstandene Gut Grano ging 1745 in bürgerlichen Besitz über. Unter ihnen befanden sich zum Beispiel die Herren Caspar von Kalkreuther und Gottfried Friedrich von Walther und Cronegk. Grano gehörte zur Standesherrschaft Forst und war ein Vasallendorf .
Auffallender Mittelpunkt des Dorfes ist die von 1854 neu gebaute Kirche mit dem hölzernen Glockenturm aus dem 17. Jahrhundert. Die Dorfkirche steht unter Denkmalschutz. Eine Wasser-, Mahl- und Schneidemühle entstand im Jahre 1652. Der erste Schmiedemeister wurde im Jahre 1687 namentlich genannt. Im Jahre 1841 wurde aus Feldsteinen die erste Schule erbaut, die heute als Wohnhaus dient. Fast 50 Jahre, von 1911 bis 1959 unterrichtete und wirkte der Lehrer, Organist und Chordirigent Paul Noack in Grano. Er ist über die Grenzen des Kreises bekannt unter dem Pseudonym „der ahlde Fichtner", unter dem er zahlreiche Gedichte und Geschichten in Gubener Mundart veröffentlichte. 1947 übernahm er nach der Gründung die Leitung des gemischten Chores. 1948 wurde im ehemaligen Gutsschloss die Schule eingerichtet. Das kulturelle Leben entwickelte sich weiter und Fastnacht, Maskenbälle und Kirmes wurden gefeiert. Eine neue Schulanlage wurde 1981/82 mit kompletter Kleinfeldsportanlage gebaut. Mit Einführung des neuen Schulsystems im Jahre 1991/92 wurde die Granoer Schule zur Gesamtschule mit integrierter Grundschule umkonstruiert und nimmt die Kinder der umliegenden Ortschaften und von Guben auf.
Ebenfalls entstand in Grano das Gewerbegebiet. Im neuen Wohngebiet halten Häuslebauer Einzug. Vor allem Gubener nutzen die Möglichkeit, sich in Grano niederzulassen. Viele schließen sich an das geschaffene Erdgasnetz an.
Der seit langer Zeit bestehende Dorfklub organisiert bis heute vielfältige kulturelle Veranstaltungen. Auch die Höhepunkte zum 650jährigen Ortsjubiläum im Jahre 1996 gingen auf sein Engagement zurück und boten Einwohnern und Gästen viel Abwechslung.
Seit dem Frühjahr 2004 wird in Grano wieder Wein angebaut. Auf dem “Langen Rücken” wird Weinbau von eifrigen Hobbywinzern betrieben. Und das jährliche Weinfest stellt einen gesellschaftlichen und kulturellen Höhepunkt des Dorfes dar.
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