Zwischen Guben und Cottbus an der B 97 liegt etwa 6 km von Guben entfernt die Gemeinde Schenkendöbern mit ihrem 1928 eingemeindeten Ortsteil Wilschwitz. Schenkendöbern ist seit August 1997 der neuen Verwaltungssitz des Amtes Schenkendöbern bzw. der neuen Großgemeinde.Schenkendöbern liegt in einem von der Neißeaue etwa 3 km in den Randbereich der Lieberoser Hochfläche hineinreichenden Wiesental. Der alte Ortskern befindet sich dabei auf einem halbinselartigen, in die feuchte Niederung hineinragenden etwas erhöhten Sporn. Rings um das Dorf und das genannte Wiesental erstreckt sich eine hügelige Grund- und Endmoränenlandschaft mit sandigen und sandig-lehmigen Böden. Die Endmoränenlandschaft nimmt im allgemeinen Höhenlagen zwischen 50 und 70 m ein und erreicht ihren höchsten Punkt in der 2 km südwestlich des Dorfes markant aus ihrer Umgebung aufsteigenden Kuppe des See-Berges (97,5 m). Zu dessen Füßen liegen mit einer Wasserspiegelhöhe von 48,2 m der Schenkendöberner See und die Seemühle.
Die erste Erwähnung unter Schenkendobir datiert aus dem Jahre 1465. Der Ortsname enthält zwei Bestandteile. Der erste Teil ist „Schenken". Der zweite Teil „Döbern" ist sorbischen Ursprungs (Dubrawa) und wird mit Ansiedlung in der Talmulde oder am Eichenwald gedeutet. Ob „Schenken" auf das um 1300 in der Niederlausitz reich begüterte Geschlecht der Schenken von Landsberg zurückzuführen ist, lässt sich nicht beweisen, Der Ort ist ein Nord-Süd orientiertes Straßendorf und wurde früher von der alten Fernstraße von Guben über Lieberose und Lübben nach Leipzig berührt. Bis 1750 wird eine Wasserburg erwähnt.
Schenkendöbern gehört zu den Dörfern mit einem alten, bis in das Mittelalter zurückliegenden Rittersitz. Ob es ursprünglich ein eigenständiges adliges Dorf war, das erst später in den Besitz der Herrschaft Schenkendorf gelangte, oder ob es von Anfang an dieser Herrschaft zugehörte, ist unbekannt. Um 1465 war das Dorf Bestandteil der Herrschaft Schenkendorf, die damals den Herren von Wesenburg gehörte, Gegen 1480 gelangte diese etappenweise an die Stadt Guben, die sie aber nur wenige Jahre behaupten konnte und die Herrschaft Schenkendorf vor August 1489 an den späteren Landvogt Nickel von Köckritz verkaufte. Dieser veräußerte sie 1512 an den Johanniterorden, der sie bis zu seiner Auflösung im Jahre 1811 inne hatte. Es gab viele Besitzer, der letzte war die Familie Vorsteher. 1945/46 erfolgte die Enteignung im Zuge der Bodenreform. Das Schloss bot Umsiedlern vorübergehend eine Bleibe. Später hielten die Bürgermeisterei, LPG-Küche und LPG-Büro dort Einzug. Das Land wurde an landarme Bauern und Umsiedler vergeben, die sich in der Atterwascher Siedlung ihre neue Heimat schufen.
Ackerbau und Viehzucht waren seit altersher die wirtschaftlichen Grundlagen des Dorfes. Im 17./18. Jahrhundert wurde auf den Feldern vor allem Roggen angebaut, im geringen Umfang Gerste und Hafer sowie Buchweizen, Lein, Erbsen, Hirse und Hanf. Aus dem Jahre 1790 ist der Anbau von Hopfen belegt. Die Kartoffel wurde erst gegen Ende des 18. Jahrhundert eingeführt. Der letzte Gutsbesitzer, der Landwirt Heinrich Vorsteher, übernahm das Gut 1917 und baute es in den zwanziger Jahren zu einem leistungsfähigen Landwirtschaftsbetrieb aus. Er hatte hohe Viehbestände und richtete 1924 eine Molkerei ein, die Guben mit Flaschenmilch sowie mit anderen Molkereiprodukten versorgte. Die Bodenreform 1945 brachte dann viele Veränderungen. Bis 1960 waren alle Bauern in eine der 4 gegründeten LPG'en eingetreten. Am Ochsenberg entstand ein Rinderkombinat, im Schenkendöberner Vorwerk ein neuer Schweinestall. Nachdem im Gubener Kreis die kooperative Arbeit im Jahre 1966 begann, bildete sich in Schenkendöbern die „KAP F 97", in der 1969 bereits 7 LPG'en zusammenarbeiteten. Nach und nach traten weitere bei, 1976 war auch Groß Gastrose als letzte LPG der KAP beigetreten. Die KAP „F 97" wurde 1976 in LPG Pflanzenproduktion „Wilhelm Pieck" umbenannt. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 6600 ha Ackerland und Wiese zu bearbeiten. Im Zuge der Wende trennte sich Groß Gastrose 1989 von Schenkendöbern, ebenso Groß Drewitz im Jahre 1990. Durch einen Beschluss im August 1990 wurde der alte Zustand von 1969 wieder hergestellt.
In der Gaststätte „Zum Dorfkrug" - als älteste Gaststätte immerhin seit 1520 nachweisbar - ist leider kein Gaststättenbetrieb mehr.
Traditionelle Feste wie Fastnacht und Erntetanz werden vom Verein FFW Schenkendöbern e.V. mit seinen aktiven Mitgliedern organisiert.
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